Weihnachtsgewürze für die Kräuterapotheke
Kennen Sie die Zutaten von Lebkuchen-Gewürzen? Je nach Rezeptur ist es eine Mischung aus Zimt, Ingwer, Muskatnuss, Kardamom, Fenchel, Macis, Anis, Nelken, Sternanis und Piment. Allesamt wunderbare Gewürze, von denen wir hier einige hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Wirkungen näher betrachten wollen.
Zimt kommt traditionell aus China und Sri Lanka und wird schon seit Jahrtausenden wegen seiner gesundheitlichen Wirkungen geschätzt. Kaiser Nero nutzte Zimt als Aphrodisiakum und im Altertum war Zimt wegen seiner desinfizierenden Wirkung bekannt und soll auch zum Fernhalten der Pest eingesetzt worden sein. Zimt hilft mit seinen wärmenden Qualitäten, den Stoffwechsel anzuregen und wirkt sich günstig auf Blutzucker- und Cholesterinspiegel aus. Er ist reich an Antioxidantien und unterstützt den Körper gegen «Zellstress».
Tipp: Ceylon Zimt verwenden, er enthält weniger Cumarine als der günstigere Cassia-Zimt.
Ingwer eine weitere, sehr geschätzte, indische bzw. asiatische Heilpflanze. Er ist scharf im Geschmack und wird im Ayurveda daher gerne eingesetzt, um eine schwache Verdauung anzufachen und den Stoffwechsel auf Trab zu bringen. Bewährt hat sich Ingwer auch als ein Mittel gegen Übelkeit, z.B. auf Reisen oder in der Schwangerschaft.
Tipp: Ingwertee ist vor allem in den kühlen Jahreszeiten eine gute Idee – nicht nur, weil er von Innen wärmt, sondern auch, weil er bei der Abwehr von Erkältungs- und Schnupfenviren hilft und das Immunsystem stärkt.
Nelke ist eine tropische Pflanze, welche schon seit dem frühen Mittelalter in Europa bekannt ist. Sie hat sehr starke antioxidative Eigenschaften und ist daher ein wahrer Booster für unsere Gesundheit. Verschiedene enthaltene ätherische Öle wirken antimikrobiell, entzündungshemmend und schmerzlindernd weswegen Nelkenöl gerne bei Zahnschmerzen eingesetzt wird (Achtung: hier bitte vorab eine Beratung einholen). Auch bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit und Blähungen, können Nelkenknospen unterstützen.
Tipp: Die Qualität von Nelken testen: je mehr ätherische Öle enthalten sind, desto schwerer die Knospe. Sinkt eine Nelkenknospe in einem Glas Wasser zu Boden oder steht senkrecht zur Wasseroberfläche, ist die Qualität gut.
Muskatnuss ist eine Heilpflanze für Körper und Seele. Ihr bitterer zusammenziehender Geschmack unterstützt die Verdauung und kann eine Hilfe bei Durchfall und Blähungen sein. Gerne wird sie im Ayurveda auch bei Mundgeruch eingesetzt. Weiterhin gilt Muskatnuss als Nerventonikum. Mit seiner entspannenden Wirkung hilft sie bei Nervosität, Unruhe und Schlafbeschwerden und hat eine tonisierende Wirkung bei Erschöpfungszuständen. Allerdings sollte Muskatnuss nur in kleinen Mengen eingesetzt werden, da es sonst ungünstige Wirkungen auf Leber, Magen-Darm-Trakt und Nervensystem haben kann.
Tipp: Schlafmilch. Kochen Sie hierzu eine hochwertige Bio-Milch oder pflanzliche Alternative mit einer Messerspitze Muskatnuss und trinken Sie diese ca. 30 Minuten vor dem zu bettgehen.
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