Nackenschmerzen: So kann Stress Einfluss nehmen

Stress zu empfinden und darauf reagieren zu können, verdanken wir einem ausgefeilten physiologischen System, dem vegetativen Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) und der Ausschüttung unserer Stresshormone. Die sympathischen und parasympathischen Anteile arbeiten in gegenseitiger Ergänzung. Über den Sympathikus werden hauptsächlich leistungsfördernde Signale gesendet. Über den Parasympathikus hingegen werden vor allem erholungsfördernde Signale weitergegeben (v.a. in Ruhe- und Regenerationsphasen).

Innerhalb Sekunden entscheidet unser Körper, wie er in zunächst unübersichtlichen Situationen reagieren soll. Zu Urzeiten hatten diese Entscheidungen mit Flucht und Kampf zu tun. Vorwiegend ging es um die Gefahr und den Kampf mit dem Raubtier. Der grosse Unterschied zu damals ist, dass wir heute andauernd unzähligen „Gefahren“ ausgesetzt sind: ständige Erreichbarkeit, hoher Leistungsdruck und Überforderung.

Wie sich Stress und Nackenschmerzen gegenseitig beeinflussen

Unser Körper ist so eingerichtet, dass der entstandene Stress durch punktuelle körperliche Leistungssteigerung abgebaut werden kann. Wenn der Urmensch kämpfte und floh, reduzierte sich danach das Stresslevel automatisch. Der moderne Mensch hingegen wurde mehr und mehr auf kognitive Lösungsfindung getrimmt und sitzt den Stress am Schreibtisch buchstäblich aus.

Der Körper kann dadurch in eine extreme Stresssituation kommen: In Sekundenschnelle schüttet er eine Vielzahl an Hormonen aus. Das macht den Körper handlungsbereit und hat direkte Auswirkungen auf Atmung, Kreislauf und vor allem auf die Muskulatur. Die Körperspannung erhöht sich enorm. Die Daueranspannung der Muskulatur und die fehlende Bewegung im Alltag führen dazu, dass die Muskeln weniger durchblutet, weniger mit Nährstoffen versorgt und dadurch schmerzsensibler werden. Das kann anhaltende Schmerzen vorwiegend im Schulter-Nacken-Bereich verursachen mit Fehlbelastungen wie Zähnepressen, Kiefergelenkschmerzen, Kopfschmerzen und muskulären Dysbalancen.

Der Einfluss unseres Nervensystems

Unser Körper besteht aus verschiedenen Organsystemen. Das Nervensystem und das Hormonsystem sind die zwei primären Kommunikationssysteme in unseren Körpern. Sie kommunizieren direkt oder indirekt mit allen anderen Organsystemen.

Das vegetative Nervensystem ist Teil von unserem Nervensystem. Es arbeitet immer in Hintergrund, um Balance zu erzeugen. Schaffen wir auf lange Sicht gesehen den Ausgleich zwischen dem sympathischen und parasympathischen Nervensystem durch angepasste Anspannungs- und Erholungsphasen nicht, kann das vegetative Nervensystem diese Balance nicht mehr erzeugen.

Tipps für optimale Bedingungen unseres Nervensystems und mehr Balance im Alltag

Mit unterschiedlichen Möglichkeiten der Komplementärmedizin und JIVITAs 5 Säulen der Gesundheit besteht die Möglichkeit, Balance im Alltag zu finden und Routinen zu etablieren, die sich positiv auf das Nervensystem auswirken.

1. Ernährung
Mit einer Ernährungsberatung können Sie etwas für sich und Ihre Gesundheit tun. Eine ausgewogene, typgerechte Ernährung hat einen positiven Einfluss auf Ihre Balance und damit auf Ihren Alltag.

2. Bewegung
Testen Sie einen Nüchternlauf am Morgen. Das bedeutet, noch vor dem Frühstück einen (kurzen) Lauf zu integrieren und dem Körper damit Bewegung zu schenken. Dehnen Sie sich anschliessend ausgiebig, um Muskelgruppen und das umliegende Fasziengewebe zu aktivieren. Sanfte Yoga-Einheiten sind ebenfalls eine wirksame Möglichkeit.

3. Mental
Regelmässige Meditationen im Alltag können zu einem achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper beitragen und dazu führen, stressresistenter auf bestimmte Alltagssituationen zu reagieren.

4. Phyto
Unsere Heilpflanzenexpertin Dr. rer. Nat. Andrea Küthe empfiehlt: Rosenwurz (Rhodiola rosea) ist in der Volksmedizin bekannt für seine positive Wirkung bei stressbedingter geistiger oder körperlicher Erschöpfung. Es kann zur Stabilisierung des Nervensystems sowie zur Stärkung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit beitragen.

5. Manuell
Die Myoreflextherapie kann als Einzeltherapie durch eine Druckpunktstimlation am Muskel-Sehnen-Knochenansatz dazu beitragen, dass die Überspannung über das Gehirn abgebaut und ein normaler Tonus wieder hergestellt wird. Eine Myoreflex-Therapie kann telefonisch oder per Mail an info@jivita.ch gebucht werden.