Der Biorhythmus aus Sicht des Ayurveda
Unser Körper hat die Fähigkeit, sich immer wieder selbst zu regulieren. Wenn die Tage länger werden, benötigen wir weniger Schlaf als in den Wintermonaten. Die Lebensenergie verändert sich beim Menschen im Jahresverlauf, so wie auch die Natur den Wechsel in den verschiedenen Jahreszeiten ausdrückt. Wir können davon ausgehen, dass wir jene Früchte und Gemüse, die gerade bei uns wachsen, zu jeweiligen Zeitpunkt am besten verdauen. Wer vermehrt frische und regionale Produkte konsumiert, tut sich etwas Gutes.
Arbeiten wir zu ungewöhnlichen Zeiten oder Reisen in eine andere Zeitzone, fühlen wir uns erst einmal erschöpft und benötigen Zeit, um uns an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. Ein Übermass unnatürlicher Muster kann unser inneres Uhrwerk verstellen und das Einschlafen zur Nervenprobe werden lassen. Emotionaler Druck führt dann zu nächtlichen Heisshungerattacken und unser individuelles Dosha wird schwer beeinträchtigt. Verläufe wie diese veranschaulichen, wie wichtig es ist, den Biorhythmus und seine Doshas wie auch Störfaktoren zu verstehen.
Die Doshas – ein Grundprinzip des Ayurveda
Der Ayurveda kennt drei verschiedene Prinzipien, welche sich aus den 5 Elementen Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde erschliessen. Die drei Prinzipien nennen wir Doshas: Vata-Dosha, Pitta-Dosha und Kapha-Dosha.
- Im Vata Dosha herrschen Äther und Luft vor, es ist das Prinzip der Bewegung.
- Das Pitta Dosha wird durch die Elemente Feuer und Wasser dominiert, und ist das Prinzip der Umwandlung.
- Das Kapha Dosha bildet mit seiner schweren Dominanz von Wasser und Erde das Prinzip der Substanz.
Mit Hilfe der Doshas können wir die unterschiedlichen Ausprägungen der Zeiteinheiten beschreiben und Zusammenhänge wie die Qualität unserer Verdauung oder unseres Energielevels besser verstehen.
Die Jahreszeiten gesund und Dosha gerecht leben.
Frühling ist Kapha Zeit
Die Natur beginnt allmählich zu erwachen. Nach dem langen Winterschaf ist das Feuer noch sehr träge. Die ersten kraftvollen Sonnenstrahlen bringen das Eis zum Schmelzen. Kapha verflüssigt sich und zeigt sich in feuchter, kalter Erde. Viele Menschen haben Mühe, nach der langen und dunklen Winterzeit wieder in die Gänge zu kommen.
Um das träge und schwere Kapha auszugleichen empfiehlt sich eine Fastenkur. Früher waren zu dieser Zeit die Erntevorräte langsam erschöpft. Eine Reduktion der Nahrung gehört genauso zum natürlichen Biorhytmus wie die zahlreichen Sprossen, die jetzt aus dem Boden spriessen. Diese Powernahrung hat eine saftige, scharfe und bitteren Note und ist ein optimaler Helfer um unser träges Verdauungsfeuer zu beleben und Kapha zu besänftigen.
Sommer ist Pitta Zeit
Die Sonne zieht Feuchtigkeit aus der Natur, es wird trockener und wärmer. Die Nächte werden länger und wir können reichlich energiespendendes Sonnenlicht tanken. Auf Grund des aktiven Stoffwechsels in der Pitta Zeit benötigen wir weniger Schlaf. Unser Verdauungsfeuer läuft auf Hochtouren deshalb können wir am Mittag auch Rohkost gut verdauen. Die Natur verwöhnt uns mit Salaten, Gurken, Tomaten, bunten Beeren und Früchten. Verweilen Sie nicht zu lange in der prallen Sonne um ihr Pitta nicht über zu strapazieren.
Ein Waldspaziergang kühlt nicht nur die Gemüter sondern bietet uns auch ein wohntemperiertes Klima. Ganz automatisch zieht es uns nahe zu den Gewässern, ob die tosende Badi, das weite Meer oder das ruhige idyllische Orte am See, unser Pitta freut sich auf den Sprung ins kühle Nass. Zum eiskalten Glace rät der Ayurveda nicht, er empfiehlt stattdessen ausreichend Wasser in Zimmertemparatur oder höchstens lauwarm zu trinken. Die Beilage von frischen Minzblättern, eine Wassermelone oder eine Kokosnuss haben einen stark erfrischenden Effekt auf unseren Körper.
Winter ist Vata Zeit
Die Vata Zeit beginnt im Herbst. Draussen wird es wieder kalt, rau und windig und nicht selten auch trocken. Wir brauchen jetzt viel Wärme, Erdung und Feuchtigkeit um uns auszugleichen. Geniessen Sie über den morgen verteilt schluckweise Ingwertee, dieser wärmt uns innerlich und unterstützt unsere Verdauung. Das Porridge kann nun gerne mit einem extra Teelöffel Ghee oder Mandelmuss genossen werden, denn das Vata benötigt gesundes Fett und etwas Substanz.
Massageanwendungen schützen uns vor Trockenheit und geben uns Entspannung und Geborgenheit zurück. Das eingelagerte Wurzelgemüse und die Kartoffeln bieten jetzt zur Winterzeit die ideale Ernährung für das Vata Dosha. Denn der erdige Charakter mit dem süsslichen Geschmack beruhigt und wärmt das feine Vata. Warm zubereitet kann es einfach verdaut werden und hält uns von Innen warm.
Möchten Sie mehr über die Doshas im Tagesverlauf, in den Jahreszeiten oder im gesamten Lebenszyklus erfahren, vereinbaren Sie gerne einen Termin mit unseren Ayurveda Fachpersonen.
Unsere Pflanze des Monats: Bärlauch
Der Bärlauch gilt als eine der ersten Pflanzen seit der Welterschaffung. Er gehört zu der Familie der Lauchgewächse. Bereits in den alten Völkern assen die Menschen zu Frühlingsbeginn eine Bärlauchsuppe um Bärenkräfte zu bekommen. Pfarrer Küenzli (1857-1945) bezeichnete das saftige Kraut als „eine der stärksten und gewaltigsten Medizinen in des Herrgotts Apotheke.
Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Darm und Blut wie der Bärlauch.“ Die ätherischen Öle, die aus Schwefelsäure Verbindungen bestehen, werden vom menschlichen Körper über den Darm und die Niere, aber auch über die Haut und zu 10% über die Lungen ausgeschieden. Und wo ätherische Öle duften, dort wirken sie auch. Bärlauch kann vorbeugend bei altersbedingten Gefässveränderungen genommen werden, als Begleittherapie bei erhöhten Fettwerten, zur Anregung der Funktionen im Magen-Darm-Trakt und ist ein wunderbares Kraut für eine Frühlingskur.
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